• Ratgeber: Do-it-yourself-Check vor der Urlaubsfahrt

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    Mit Beginn der Ferienzeit starten wieder tausende Autofahrer in den Urlaub. Damit die Urlaubsreise möglichst sicher und ohne Panne verläuft, rät die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) vor größeren Touren zum Do-it-yourself-Sicherheitscheck des Fahrzeugs.
    Auf Beschädigungen überprüft werden sollten die Lauffläche und Flanken der Reifen, um nicht unterwegs von einem – oft genug vorhersehbaren – Platten überrascht zu werden. Die Reifen sollten wenigstens noch eine Profiltiefe von drei Millimetern aufweisen, um auch bei Nässe und Aquaplaninggefahr sicher unterwegs zu sein. Bei Beladung muss der Reifendruck erhöht werden, zum Teil bis zu 50 Prozent. Andernfalls werden die Pneus über Gebühr beansprucht. Die korrekten Werte stehen in der Bedienungsanleitung oder im Tankdeckel, respektive im Einstieg der Fahrertür.

    Auch ein Blick – sofern vorhanden – auf das Reserve- oder Notrad ist ratsam, damit es im Ernstfall tatsächlich einsatzbereit ist. Stimmt der Luftdruck? Ist das Profil in Ordnung? Wie steht’s mit dem Alter? Ab sechs Jahren sollte man über einen Austausch nachdenken, denn auch nicht benutzte Reifen werden durch die Lagerung porös und brüchig. Befindet sich statt eines Reserverads ein Reifen-Pannenset im Kofferraum, so rät die GTÜ zur Überprüfung der Funktion des Kompressors und des Alters des Reifendichtmittels. In der Regel sollte die Flasche mit dem Flüssigkautschuk alle fünf Jahr ausgetauscht werden, um die Funktion zu gewährleisten.

    Was ist mit dem Motoröl? Stimmt der Ölstand? Vorsorglich gehört Reserveöl mit auf die Reise, am besten die gleiche Spezifikation, die beim letzten Ölwechsel eingefüllt wurde. Sollte einem bei der Prüfung des Ölstandes das Motoröl am Peilstab extrem dunkel vorkommen, könnten das Anzeichen für eine schlechte Verbrennung des Motors oder zu stark gealtertes Öl sein. Motorpannen sind so vorprogrammiert.

    Für Laien ist die Prüfung einer Batterie eher schwierig. Wenn die Lichtmaschine in Ordnung ist, sollte im Sommer eine normal beanspruchte Batterie eine Urlaubsreise gut durchstehen, selbst wenn sie schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Wie steht es um den Säurestand der Batterie? Wartungsfreie Akkus haben häufig ein Sichtfenster mit einer Farbanzeige zur Kontrolle des Zustandes. Weißes Pulver an den Batteriepolen ist ein Indiz für eine Schädigung des Akkus. Ein Austausch noch vor Reiseantritt wird dann empfohlen.

    Beim Blick unter die Motorhaube sollten auch Keilriemen, Kühlschläuche und Zündkabel gebutachtet wreden. Ausgefranste Keilriemen können leicht reißen, Probleme deuten sich auch an, wenn der Keilriemen beim Fahren quietscht. Zündkabel und Kühlschläuche sind häufig Opfer von Marderbissen. Schäden sollten vom Fachmann begutachtet und gegebenenfalls repariert werden.

    Vor Reiseantritt gecheckt werden sollten die Füllstände von Kühlwasser und Bremsflüssigkeit. Unterhalb des Minimums muss nachgefüllt werden. Dennoch sollte geprüft werden, warum der Pegel so niedrig ist. Mangelnder Service? Undichtigkeit? Eventuell finden sich verräterische Flecken auf dem Garagenboden. Zeigt die Markierung zu viel (!) Bremsflüssigkeit, sollten sie noch vor dem Urlaub gewechselt werden. Ein zu hoher Wassergehalt könnte die Bremswirkung auf Passabfahrten gefährlich beeinträchtigen, warnt die GTÜ.

    Ein Blick auf Scheiben und Scheinwerfer ist ebenfalls wichtig, um Schäden zu erkennen. Steinschläge in der Windschutzscheibe können sich während der Fahrt zu veritablen Rissen verschlimmern. Scheinwerfer und Blinker müssen natürlich funktionieren. „Einäugig“ loszufahren ist fahrlässig und gefährlich.

    „Blindflug“ durch verschmierten Insektenschmutz auf der Windschutzscheibe ist lebensgefährlich. Eine Kontrolle des Füllstands der Scheibenreinigungsanlage und gebenenfalls Befüllen mit der Jahreszeit entsprechendem Sommerscheibenreiniger ist daher ratsam.
    Moderne Autos verfügen meist über hochwertige Diagnoseeinrichtungen. Fehlfunktionen werden im Kombiinstrument per Warnleuchte und/oder Piepser gemeldet. Solche Warnungen sollten niemals außer Acht gelassen werden, sondern im Zweifelsfall lieber in einer Werkstatt geprüft werden.

    Und wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zur Panne kommt, ist es gut, wenn auch auch Getränke für heiße Tage sowie Taschenlampe, Regenjacke und leichte Handschuhe für nächtliche Zwangspausen an Bord sind. Warnweste, Warndreieck und Verbandskasten sind ohnehin Pflicht – nicht nur in Deutschland. (ampnet/jri)