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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zafira A: obere Befestigungsschraube Anlasser abgerissen (Z16XE/F17): Durchgangs- oder Sackloch



marsoman
06.02.2018, 15:55
Hallo zusammen,

die Vollprofis, die das letzte Mal meinen Anlasser gewechselt haben, haben die obere (Doppel-) Schraube so verwürgt, dass sie sie nicht bis zum Anschlag reinbekommen haben. Das hat der Anlasser jetzt (rund vier Jahre später) mit Gehäusebruch quittiert.

Natürlich ging die Schraube genauso wenig raus, wie sie damals reingegangen ist und ist quasi bündig abgerissen. Fürs erste habe ich das Massekabel aus dem Kabelbaum gefädelt und an die untere Schraube verlegt, will sagen das Ding ist z.Z. nur mit einer Schraube befestigt.

Für den nächsten Versuch, das Problem zu beheben, stellt sich nun die Frage, ob die Gewindebohrung auf der Rückseite Luft hat oder ob man auf die Getriebeglocke stößt. Auf Fotos vom Getriebe (z.B. hier (http://www.bcs-carspares.co.uk/ekmps/shops/bcsspares/images/vauxhall-astra-mk-5-h-gearbox-1.6-l-2006-2007-2008-262-p.jpg)) sieht das so aus, als sei dahinter ein Hohlraum zwischen der inneren und der äußeren Wandung der Getriebeglocke.
Kann das jemand bestätigen?

Da ich dafür immer auf eine Bühne oder Grube muss, wollte ich möglichst gut vorbereitet (will sagen mit der passenden Ausstattung an Bohrern, Gewindeschneidern...) in die nächste Runde starten.

Dafür habe ich mir folgende Eskalationsstufen ausgedacht:

Schraube mit Linksbohrern attackieren (mit einem kleinen Akkuschrauber müsste man hinkommen), wenn sie dabei kommt ist gut.
Kommt sie nicht und das Loch ist nicht perfekt mittig: auf 5mm aufbohren und M6-Gewinde reinschneiden. M6 im Schraubenrest hält doch min. so viel wie M8 im Gussblock.
Ist das Loch wider Erwarten schön mittig: auf 6,8mm aufbohren, Schraubenreste rausfummeln und versuchen, das M8-Gewinde zu restaurieren.
Ist das Gewinde nicht zu retten: Helicoil oder gestufter Stehbolzen (M10/M8)
Geht auch das in die Hose: Ensat-Buchse


Interessant ist dabei zum einen die Frage, was mit Spänen passiert, die nach hinten durchrieseln und zum anderen, ob man evtl. Sackloch-Gewindeschneider braucht (womit Helicoil z.b. kaum noch in Frage käme, weil man M10,3 Gewindeschneider eben nicht in allen erdenklichen Varianten bekommt).

Viele Grüße
Stefan

Astra3
06.02.2018, 20:12
Hallo marsoman,

leider kann ich nicht sagen, was hinter der Gewindebohrung steckt, aber wenn man am Auto mal alles saubermacht, kann man es eventuell selber sehen oder ertasten .

Mich würde interessieren, ob die Schraube sich überhaupt noch bewegt hat . Wenn sie sich noch etwas bewegt hat, würde ich wohl eher das Teil mit WD40 bearbeiten, die Oberfläche metallisch sauber machen und eine Mutter auf den Abgerissenen Schraubenstummel schweißen .
Da gibt es einige Videos drüber, und ich hab so mal eine abgerissene Glühkerze herausbekommen . Naja, nicht beim ersten Versuch, aber der Gedanke, das Bohrspäne in den Brennraum kommen, hat mich abgehalten .
Nu mal so als Denkanstoß .
Gruß Ralf

marsoman
06.02.2018, 21:48
Hallo Ralf,

danke für die Antwort.
Sehen kann man da allerdings nichts und auch tasten bringt nichts. Durch das Loch für den Anlasser sieht man auf jeden Fall die innere Wand der Getriebeglocke. Und die Gewindebohrung liegt etwas höher, also bestehen schon gute Chancen, dass sie in diesem Hohlraum endet. Allerdings ist das nur optische Peilung anhand von Bildern -es könnte auch sein, dass sie ganz oder nur halb von der Wandung der Getriebglocke verdeckt wird.

Eine Mutter aufzuschweißen wäre zum einen schwierig (da unten geht es sehr beengt zu und das abgerissene Ende liegt das eine oder andere Zehntel unterhalb der Oberfläche) und zum anderen glaube ich nicht, dass sich der Schraubenrest damit bewegen ließe.
Wie gesagt hatten diese Experten die Schraube nicht bis zum Anschlag reingedreht bekommen -d.h. sie war nicht durch die Zugkraft fest sondern klemmt wirklich im Gewinde. Schrauben, die mit aufgeschweißter Mutter rausgehen, haben sich ja meistens beim Abreißen schon gelockert (oder die rostlösende Wirkung der Hitze beim Schweißen hat geholfen). Wenn eine Schraube schon beim Einschrauben nicht mehr weitergeht, ist Rost als Problem wohl eher auszuschließen.
Die Ursache könnte sein, dass die Schraube eine längere und eine kürzere Seite hatte (wie gesagt Doppelschraube), wir es hier doch mit einem Sackloch zu tun haben und sie falsch herum eingedreht wurde. Dann könnten aber auch Rostlöser, Hammerschläge, Linksbohrer und ggf. Schraubenausdreher zum Ziel führen (und das Gewinde wäe noch intakt, juhu!).
Oder sie wurde neben das Gewinde gesetzt oder sonst wie verwürgt. Dann könnte sie sich durch eine Bohrung lockern -lieber wäre es mir in dem Fall aber tatsächlich, wenn sie standhaft bliebe und ich ein M6-Gewinde reinschneiden könnte.

Viele Grüße
Stefan

KL48
06.02.2018, 22:44
Hallo !

Wenn eine mittige Bohrung gelungen ist, dann so groß wie möglich aufbohren und es mit einem Schraubenausdreher (Schweineschwanz, Linksausdreher) versuchen.
Da die Teile sehr hart sind, muss man die Sache mit Gefühl angehen, da das Werkzeug auch abbrechen kann.

-Möglichst größte Bohrung.
-Möglich größtes Werkzeug.
-Möglichst viel Gefühl.

Vielleicht vorher mal eine Übung machen.

Gruß

Torxikologe
07.02.2018, 08:57
Einfach mal in die gegenüberliegende Bohrung der Anlasserverschraubung schauen, dann sieht man schon, ob es ein Sackloch ist, oder nicht - was ich nicht glaube - denn ein Sackloch würde an dieser Stelle keine wirklichen Sinn machen. Eine weitere Idee wäre, die Getriebeschrauben etwas lösen und mit einem Keil die Kupplungsglocke vom Motor etwas weg bewegen. Dann wäre zumindest der Druck auf die zu lange Schraube weggenommen.

marsoman
07.02.2018, 20:06
Die untere Schraube endet im Inneren der Kupplungsglocke, da kann man durch das "Anlasserloch" hindurch hinter fassen. Das hat aber für die obere wenig Aussagekraft, denn da ist die Lage eine ganz andere.
Natürlich ist die Bohrung im Motorblock nicht als Sackloch ausgeführt -aber wenn eine Wandung der Kupplungsglocke dahinter liegt, wird sie eben dadurch zum Sackloch.
"Mal eben" alle Getriebeschrauben zu lösen, steht m.M.n. in keinem Verhältnis zum Problem -vorallem ohne zu wissen, ob es wirklich ein Sackloch und das evtl. die Ursache für die festsitzende Schraube ist. Da kommt man ja auch nicht so ohne weiteres überall dran (und man hat es mit wieder mit einer Menge Schrauben zu tun, die bei einem alten Auto eine Menge neuer Probleme mit sich bringen können...). Mein Ziel war ja, möglichst mit einem weiteren Termin in der Mietwerkstatt auszukommen und alles nötige dabei zu haben.
Wenn die Schraube sich bis zu einer 5mm-(linksrum)-Bohrung nicht gelockert hat, dann bleibt sie wie gesagt drin, es kommt ein M6-Gewinde rein und fertig.

Wenn das Mistding aber nachgibt und ich es mit einem Sackloch mit vernudeltem Gewinde zu tun habe, dann fangen halt die Probleme an. Und dann denke ich auch darüber nach, ob ich das Getriebe löse, dessen innere Wandung anbohre/-schleife, einen Sackloch-Gewindeschneider besorge oder oder oder...

Gruß
Stefan

Torxikologe
08.02.2018, 09:35
Wieso sollte das ein Problem und nicht im Verhältnis stehen?
Ich denke schon, dass die Bohrung durchgehend ist, denn was verbirgt sich denn dahinter, dass ein Sackloch nötig wäre? Richtig, nichts! Des Weiteren würde es den Druck auf den Bolzen nehmen und man könnte ihn vielleicht sogar mit einer Reißnadel oder Körner rausdrehen können. Bevor ich da mühsam ein M6er Gewinde reinfummle, würde ich diese Option vorziehen.

Die Idee mit der Mutter aufschweißen habe ich auch schon oft bei Auspuffkrümmer-Stehbolzen gemacht. Über Kopf ist das aber nicht so schön zu machen.

Torxikologe
10.02.2018, 12:46
Die Bohrung ist durchgängig! Kann man übrigens ganz gut prüfen, wenn der Anlasser draußen ist. ;-)

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YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=ellWwvkp5uc) bei 6:57 sieht mans.