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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vectra C: Instandsetzungsversuch Benzinhochdruckpumpe Vectra C 2.2 i, Fehlercode P1191



schlurf
02.05.2017, 23:30
Fehlerbeschreibung:
Bei Erreichung einer Motordrehzahl von knapp 3.000 Touren und Halten über einige Zeit - gleichgültig ob bei Voll- oder Teillast - setzte der Motor mit absoluter Sicherheit kurzfristig aus, was sich durch einen Ruck bemerkbar machte, nach einigen Sekunden leuchtete dann die Werkstattanzeige auf, keine Anzeige der Motorkontrollleuchte. Anschließend deutlicher Leistungsverlust und Ruckeln beim Gasgeben (Notlauf?). Wurde die Zündung für einige Sekunden ausgeschaltet und neu gestartet war die Anzeige weg und Leistung wieder voll da. Werkstattbesuch und Auslesen des Fehlercodes: P1191. Reparatur habe ich wegen "div. möglicher Ursachen" und Schilderungen hier im Forum abgelehnt.
Historie:
- Benzinpumpe im Tank auf Kulanz getauscht bei 50.000 km
- Komplettes Ansaugsystem nach Fehler "Drosselklappe hängt" selbst - erfolgreich -gereinigt bei etwa 70.000km
- Fehler P1191 bei jetzt 80.000 km
Lösungsversuch:
Angesichts der absehbaren Kosten von um die 800 € und der unsicheren Diagnose, wollte ich wissen, was an der Pumpe defekt ist, bzw. warum diese Dinger mitunter eine so geringe Standzeit haben. Also: ausgebaut und zerlegt.
Nötiges Werkzeug:
Torx-Satz, Druckluft, Waschbenzin, Bohrmaschine, Hämmerchen, kleiner Schraubenzieher
Nötige Fachkenntnisse:
Kein Hexenwerk, jeder geschickte Bastler kriegt das Ding auseinander und wieder zusammen - es bedarf aber schon einiger Tricks.
Größte Schwierigkeiten:
- Ausbau der eigentlichen Pumpeneinheit aus dem Gehäuse
- Wiederbefüllung des Pumpenkörpers mit Öl
Technik:
Pumpe läuft in separatem Ölbad, nicht am Ölkreislauf Motor angeschlossen. Der eigentliche Druckaufbau erfolgt über drei Membranen die (anscheinend) mittels Öldruck, den wiederum 3 Kolben erzeugen, betätigt werden. Antrieb der Kolben mittels Taumelscheibe – wie in jedem billigen Hochdruckreiniger.
These zur Schadensursache:
Öl in der Pumpe war dünnflüssig, schwarz und roch nach Benzin, erheblich mit kup-ferfarbenen Metallspänen verunreinigt. Metallspäne haben wohl zu einer Verklemmung der Pumpenkolben während der Rückstellphase geführt. Evtl. liegt ein Konstruktionsmangel vor, weil meines Erachtens an einem Bauteil ein zu hoher partieller Druck entsteht, der die dortige Legierung "abradiert".
Frage:
Mangels besseren Wissens habe ich den Pumpenkörper randvoll mit vollsynthetischem Motoröl 0W-40 * (Achtung Wichtige Änderung) befüllt. Wer weiß, was hier eigentlich genau 'rein müsste und wie viel?
Reparaturergebnis:
Motor ist nach Wiedereinbau der Pumpe sofort angesprungen. Hatte aber kräftigen "Husten" - war wohl die viele Luft in der Leitung. Motorkontrolllampe ging auch an. Am nächsten Morgen war sie nach dem Start aus und ist seitdem auch nicht mehr angegangen. Beschleunigen ist über den gesamten Drehzahlbereich ohne Ruckeln möglich – erster Langstreckentest erfolgreich, scharfe Autobahnfahrt steht noch aus.
Zeitaufwand:
Ein und Ausbau der Pumpe dauert etwa 5-10 Minuten. Die eigentliche Reparatur, wenn man alle Kniffe kennt, dürfte mit 1-2 Stunden zu veranschlagen sein.
Wunsch:
Es wäre toll, wenn hier jemand eine defekte Pumpe hat, die er mir gegen Portoersatz zusenden könnte. Es gibt da nämlich ein Teil, das ich mich aufgrund dessen heftigen Widerstandes nicht zu zerlegen wagte, was aber die Wiederbefüllung der Pumpe mit Öl drastisch vereinfachen würde. Ich fürchtete aber, dass es durch einen Ausbau zerstört würde (was ich noch immer glaube, aber wenn man wüsste wie es aufgebaut ist, ginge es vielleicht das nächste Mal gut) und hätte daher gerne ein "Versuchsobjekt".
Hinweis:
Ich lehne jede Verantwortung ab, wenn Reparaturversuche, die aufgrund meiner Ausführungen gestartet wurden, scheitern. Es ist immer ein "Versuch", das muss je-dem klar sein! Wenn es schief geht, ist nur die Zeit verloren, die Pumpe war eh hin!
Detaillierte Hinweise wollte ich bei Bedarf per PN geben. Wie ist das hier im Forum üblich?

* Synthetisches Motoröl 0W-40 hat sich nicht bewährt. Wenn die Pumpe heiß wird dichtet es wohl nicht ausreichend zwischen Kolben und Zylinder ab, im Drehzahlbereich ab 5.000 kommt es zu kurzen Aussetzern.

Ok - das Ding funzt!
3.000 km mit Rubia XT 15W-40. Nicht ein einziger Aussetzer, Drehzahl bis 5.500 - für mehr war mir mein Motor zu schade