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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Omega B: Omega-Interessierter mit Einsteigerfrage: Rückbank Omega Viertürer



OhPeZeh
11.01.2018, 12:19
Hallo zusammen, ich liebäugele ganz ganz stark mit einem Omega B mit Sechszylinder. Kurz zu mir: Bisher bin ich 900er Volvos mit Sechszylinder gefahren und habe einfach mal Lust auf etwas Neues. Bin schon ein paar Caravans probegefahren, passt so weit alles. Jetzt stehe ich aber vor der Frage, ob es ein Kombi sein muss, den ich eigentlich schöner, praktischer, besser finde. Weil ich aber grundsätzlich experimentierfreudig bin und auch gerne mal wieder eine Limousine fahren würde:

Haben alle Viertürer eine umklappbare Rücksitzbank oder ist das eine Ausstattungsvariante?
Wie praktisch ist das im Alltag - passt dann zum Beispiel ein Fahrrad rein, mit abmontierten Rädern?

Vielen Dank und schönen Gruß!

Sepp
11.01.2018, 13:22
Hallo OhPehZeh,

die (geteilt) umklappbare Rückbank haben meines Wissens alle Limousinen. Aber grundsätzlich ist das eine ganze andere Welt im Vergleich zum Kombi. Die nutzbare Höhe der Durchladeluke ist relativ bescheiden. Wenn ich es recht im Kopf habe sind das effektiv etwas über 30 cm. Hab meinen Ommi leider grade in der Werkstatt, sonst könnte ich dir das nochmals nachmessen.

Dazu kommt die Stufe beim Kofferraum hinten und dass zumindest die Ledersitze tendenziell auch nicht ganz flach werden, sondern nach vorne hin ansteigen. Mit einem starren, langen Gegenstand ist es da schon eher schwierig, den reinzubringen. Fahrrad ist ein dehnbarer Begriff, ein Tourenrad mit Kotflügel etc. wirst du selbst nach Demontage der Räder nicht reinbringen. Ein Rennrad mit nix dran ... nein, glaube ich eigentlich auch nicht. Da solltest du definitiv zum Kombi greifen. Eine Limo ist kein Transporter. Punkt.

Über "schöner" kann man natürlich streiten, ich finde die Limo doch wesentlich eleganter als den Kombi. Aber wie gesagt, das ist Geschmackssache, entscheidend ist da wohl eher der Nutzwert. Ich bin noch immer in Versuchung, als reines Transportfahrzeug einen Kombi (evt. Vectra C) danebenzustellen auf Wechselkennzeichen.

Je nach Verwendungszweck kannst du ja auch über eine Limo mit AHK nachdenken: da schmeißt du bei Bedarf den Radträger drauf, ersparst dir damit die Reifenmontage. Und wenn nötig kannst du beim Umzug dann einen Anhänger verwenden.

Viel Spaß und Erfolg bei der Suche nach einem gut erhaltenen Modell, ist nach meiner Erfahrung nicht ganz einfach. Über die laufenden Kosten des 6-Zylinders wirst du ja Bescheid wissen. Keine Ahnung, ob Volvo da vergleichbar ist?

Gruß, Sepp

MarcusOCT
11.01.2018, 13:30
Hi,
also als ehemaliger B Limo Fahrer kann ich dir sagen das der Kofferraum nicht für Fahräder geeignet ist.
Du hast keine vernünftige Höhe und die "ovale" Durchreiche ist nicht wirklich prall.

Ansonsten ist der B natürlich eion schickes Auto, grad die Modelle vor 1999 haben für mich eine schickere Innenausstattung. Halt nicht den 2000er Plastelook :)

V8Cowboy
11.01.2018, 15:13
Für Transporte nimm den Kombi.

Hab letztes Jahr einen Gartenpavillon gekauft, verpackt auf ca. 200x50x30. Hab sogar extra die Durchladeöffnung etc ausgemessen. Dann stand ich da und hab aufgrund der Ladekante (+ vermutlich auch Bose Verstärker unter der Hutablage) das Drecksteil nicht reingebracht. Im Endeffekt durfte ich ne halbe Stunde im Regen das Paket aufschneiden und die Einzelteile reinschlichten. :bang:

Ach ja und MarcusOCT: Pffffffff... :Blaeh:

OhPeZeh
11.01.2018, 15:27
Ok, danke für die Info. Da sehe ich meine Idee mit der Limo den Bach runter gehen. Geht konkret um ein Mountainbike, dass da mal gelegentlich reinmüsste. Klar, das geht im Kombi am besten, aber sooo oft käme es nicht vor. Wenn es aber gar nicht geht - KO Kriterium...

- - - Aktualisiert - - -

Danke fuer die Info nochmal. Laeuft auf einen Kombi raus. Sieht eh besser aus... :-) Mal eine Frage zu den V6. Auf dem Papier ist der 3.2 ja erst mal kein schlechter Motor. Man findet nicht so viel drueber im Netz, aber was ich ueber den 3.0 im MV6 gelesen habe in einem 100.000 Kilometer Dauertest aus der ams von 1996, wirkt jetzt nicht direkt motivierend. Inwieweit ist der 1996er 3.0 mit einem 2001er 3.2 vergleichbar? Sind die subjektiven Eindruecke hier von Souveraenitaet und Motorleistung genau so wie dort, naemlich eher mau? Zahnriemen alle 60tkm ist ja schon oft, aber wenn er die nicht mal schafft? Hat Opel das mittels Modellpflege in den Griff gekriegt?

Opel Omega Caravan MV6: Gestoertes Verhaeltnis - auto motor und sport (https://www.auto-motor-und-sport.de/testbericht/opel-omega-caravan-mv6-gestoertes-verhaeltnis-1099135.html)

Sepp
11.01.2018, 16:46
Ich zitiere hier mal von der Seite Senatorman (http://senatorman.de/), die überhaupt zur Lektüre zu empfehlen ist und auch einen Absatz "Kaufberatung" enthält:


Die aus den Motoren X25XE und X30XE abgeleiteten Motoren Y26SE und Y32SE gelten als deutlich standfester als ihre Vorgänger. Besondere Schwachstellen zeigen diese Motoren nicht mehr. Trotzdem sollte man sich keinen Illusionen hingeben: die Unterhaltskosten für einen V6-Omega sind beachtlich.

Gruß, Sepp

OhPeZeh
11.01.2018, 17:03
Top! Das ist mal ein guter Link, besten Dank! Solche Seiten braucht man, wenn man ein Auto kaufen will!

MarcusOCT
12.01.2018, 13:33
Hi,
die Krümmerproblematik ist die gleiche, genauso wie die Rostanfälligkeit:)
Meiner ist mit weit über 250 tkm verkauft worden. Insgesamt hat er bei mir in den knapp 9 Jahren 4x ZR bekommen, 2 neue Krümmer, 2x Bremsen kompl.. Dazu der Tausch des AT Getriebes auf Schaltgetriebe, da das AT Getriebe durch Konstruktionsfehler (welche in allen BJ vorhanden sind) den Geist aufgegeben hat. Und noch 4 Türen wegen Rost. :)

Auch sollte man vom V6 keine Wunder erwarten, er ist halt trotz 211PS kein Sprinter und säuft halt. Vor meinem Wohnortswechsel hatte ich einen Arbeitsweg von knapp 35km Autobahn. Da habe ich ihn auf 11-12 Liter gehabt. In der Stadt bist dann schonmal bei 16-20 Liter.

OhPeZeh
12.01.2018, 14:20
Gibt´s eigentlich auch irgendwas Gutes an den Motoren? Der Artikel von Senatorman ist ja ebenfalls gespickt mit Adjektiven wie teuer, aufwändig, anfällig, schwierig etc. Jetzt kommst Du noch mit der Info um die Ecke, das die Dinger mehr saufen als ein Chevy Smallblock. Und die Autos einem insgesamt unterm Hintern wegrosten.

Sepp
12.01.2018, 19:25
Tja, das ist jetzt etwas schwierig, weil wir ja noch gar nicht wissen, für was du das Auto verwendest. Ist es dein Alltagsauto oder nur Gelegenheitsauto just for fun? Willst du damit 5.000 oder 50.000 km im Jahr fahren? Soll es dein einziges Fahrzeug sein oder ein Zweitwagen?

Zu den Motoren: wenn es zwingend ein 6-Ender sein muss würde ich bei Opel eine Generation zurückgehen und mir einen Reihensecher holen. Senator oder Omega A. Das sind dann imho aber Zweitfahrzeuge. Ansonsten würde ich einen Reihensechser bei einer anderen Marke nehmen, wenn es ein aktuelleres Auto sein soll/muss. Die V6-Motoren von Opel sind da nicht meine erste Wahl, da ist mir der 2.2er Vierzylinder ehrlich gesagt lieber.

Wegen dem Rost und der Karosse muss man sagen, wir reden hier von Autos, die zwischen 15 und 20 Jahre alt sind. Da wirst du dieses Problem bei jeder Marke haben, also nur nicht unnötig den Kopf verlieren. Alles, was hier noch am Markt ist, hat also zumindest ein Mindestmaß an Pflege erhalten, die anderen liegen schon längst am Autofriedhof. Allerdings genügen oft wenige Jahre, wo der letzte Besitzer nichts gemacht hat, um selbst einen halbwegs gut erhaltenen Wagen zu Kernschrott werden zu lassen. Und dass du natürlich selber auch dahinter sein musst, wenn du ein Auto dieser Altersklasse länger fahren möchtest, versteht sich für mich von selbst.

Der Astra F gilt doch als die Rostlaube schlechthin. Ich habe meinen damals mit 15 Jahren am Buckel geholt und habe ihn 5 Jahre gefahren. Der hatte mit 20 definitiv weniger Rostprobleme als viele andere mit 10 Jahren. Da ist nichts unter dem Hintern weggerostet. Kommt also ganz auf die Pflege an: beim Kauf die Augen offen halten und dann entsprechend dahinter sein, dann hast du mit einem Omega oder auch Opel allgemein nicht mehr Probleme als mit jedem anderen Auto auch.

Gruß, Sepp

OhPeZeh
13.01.2018, 09:02
Danke für die ausführliche Antwort. Das Nutzungsprofil ist natürlich wichtig. In meinem Fall ist es so: Ich brauche eigentlich gar kein Auto. Beruflich bedingt hab ich fast immer eins vor der Tür stehen, und wenn nicht, kann ich Bahn oder Rad fahren. Bis ins Büro sind es nur fünf Kilometer. Aber: es macht mir Spaß, ein schönes altes Auto zu besitzen. Am liebsten sind mir Autos, die gerade dabei sind, in den Youngtimer Sog zu geraten. Die letzten zehn Jahre waren das bei mir Volvo Kombis, zuletzt ein wunderschöner 94er 960/965 2.5. Ich habe alle meine Volvos gut gepflegt und alle nach jeweils mehrjähriger Nutzung mit zum Teil erheblichem Gewinn verkauft, Stichwort: Youngtimer Sog. Das geht bei Volvos gut, weil sie robust sind, fast nicht rosten und nahezu unzerstörbare Motoren haben. Ich hatte gehofft, dass das bei einem Omega auch möglich wäre. Rein optisch, erster Eindruck, finde ich nämlich gerade einen Omega B2 Caravan richtig geil. Schön mit Leder, schicke Alus, dicker V6 - was will man mehr? Aber auf den zweiten Eindruck eben: ähnlich problematisch wie S210 oder E39 Touring. Immer Rost, dauernd teure Reparaturen an den Motoren. Schade, richtig schade.

Torxikologe
14.01.2018, 12:56
Ich finde den V6 nicht so schlecht, wie er gemacht wird. Gut, die Plastikventildeckel sind jetzt nicht gerade der letzte Schrei gewesen und der Riementrieb ist aufwändig zu warten. Ebenso gab es Probleme mit den Ölkühlern. Was die Leistung des 3.0 anbetrifft, war ich positiv überrascht, als ich ihn das erste Mal fuhr und der 3,2er sollte da nicht schlechter sein.
Den Reiehnsechser Im Omega A hatte ich auch schon gefahren. Schönes Triebwerk, aber auch nicht ganz problemlos.