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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diesel: Neuwagen/Gebrauchtwagen für euch noch interessant?



Carawahn
31.12.2017, 19:48
Hallo!

Wie steht ihr zum Diesel? Würdet ihr einen neuen oder gebrauchten Diesel nach dem "Abgasskandal" noch kaufen?

Ich habe lange Zeit nur Benziner gefahren. Alles zwischen 1,8 und 3,2 Litern Hubraum. Nun habe ich mir vor wenigen Tagen einen "alten" Diesel mit Euro5 aus 2011 gekauft. Die Preise sind im Moment im Keller, die Auto-Lobby ist unantastbar, von Fahrverboten liest man nicht mehr viel und selbst wenn: Ich wohne in keiner Umweltzone und habe in den letzten Jahren auch keine Umweltzone befahren.

Golf Counter
01.01.2018, 00:17
Für mich gibt es zum Diesel keine Alternative.
Weder was die Reichweite, noch das Drehmoment angeht. Ich fahre viel mit Anhänger und lange Strecken.

Sepp
01.01.2018, 11:48
Ich bin froh, den letzten Diesel weg zu haben.

Einen gebrauchten (älteren) Diesel würde ich nicht kaufen, da man nie weiß, wo man morgen noch hinfahren kann damit. Gerade hab ich wieder gehört, dass in Graz Fahrverbote kommen sollen, weil die Feinstaubwerte nicht erreicht werden, hier in Linz muss man auch jeden Tag damit rechnen. Und als Cabrio-Fahrer weiß ich, was bei einem Diesel (ziemlich egal ob alt oder neu) hinten rauskommt. Da mag man keinen Kilometer hinterherfahren.

Ein neuer, "moderner" Diesel kommt mir auch nicht auf den Hof. Erstens sind Neuwagen sowieso kein Thema für mich, zweitens sind die modernen Diesel mit dem ganzen Drumherum (DPF, AdBlue usw) in der Wartung viel zu teuer, als dass sich das noch rechnen würde.

Ich bleibe bei meinen (alten) Benzinern. Solide, wartungsfreundlich, ruhig, und beim Verbrauch nehmen die sich nichts gegen die "modernen" Motoren. Und ich will auch nicht 200 PS aus drei Zylindern mit zwei Turbos. Gut, drei Zylinder sind schon ok, aber dann auf jeder Seite... :-)

Gruß, Sepp

master_u
01.01.2018, 13:20
Für mich gibt es aktuell, vor allem wegen des Verbrauchs, noch keine Alternative zum Diesel. Klar, die ganzen Downsizing-Benziner haben nen NEFZ-Verbrauch der sich nicht mehr so wie früher vom Heizölmaserati unterscheidet. Das Problem ist, fährt man mal bissel schneller auf der Autobahn (ich rede von allem über 130 km/h), dann fangen die Benziner an zu saufen und zwar durch die Bank. Beim Diesel bleib ich trotzdem bei ca. 8l/100 km/h, wenn ich den Tempomat auf 180 km/h stehen lasse.

BlackGhost
01.01.2018, 15:54
Diesel für Städter oder Stadtpendler wird dieses Jahr vermutlich ganz schwer werden.
Fahrverbote werden kommen, wenn sich die Politik nicht gegen die Gerichte stellt und damit noch mehr Haue von der EU einstecken will.
Die Belastungen in den Städten ist schon vor über 10 Jahren Thema gewesen, damals wurden die Grenzwerte festgelegt und bis jetzt schaffen es trotzdem viele Städte nicht die Belastungen auch nur annähernd zu senken. In 10 Jahren hätte man schon das ein oder andere schaffen können.

Für die Leute auf dem Land, weit weg von Umweltzonen sind Diesel auch wegen dem eher passenden Fahrprofil immer noch interessant.
Ich würde aber nicht mehr zu einem Diesel mit DPF oder noch neuer mit SCR-Kat greifen.
Die Abgasaufbereitung für aktuelle Diesel sind tickende Zeitbomben, nur eine Frage der Zeit bis der DPF fällig ist.

Als Alternative würde ich LPG mit älteren Benzinern für Vielfahrer wieder in Erwägung ziehen.
Benziner bis ca 2005 sind standhafte Motoren, deutlich weniger komplex als die Downsizing Hochdruckdirekteinspritzer mit Turbolader.

AstraF1.6_16V
01.01.2018, 20:00
Also ich hätte generell kein Problem damit einen Diesel zu kaufen, gerade weil wir voraussichtlich hier bei uns auch in Zukunft keine Umweltzonen haben werden.
Der Grund, warum ich meinen Diesel letztes Jahr verkauft habe war einfach, dass ich mit 12Tkm Jährlich auch genauso gut Benziner fahren kann und mir ein Benziner in allen Belangen besser gefällt als ein Diesel gleicher Kategorie. Gerade in den Punkten Laufkultur und Laufgeräusch wird der Benziner dem Diesel immer voraus sein.
Und das Argument mit dem hohen Drehmoment bei Turbodieselmotoren, welches eh nur in einem relativ kleinen Drehzahlbereich zur Verfügung steht, ist in der heutigen Zeit unter Berücksichtigung der Drehmomentwerte moderner Turbobenziner sowieso hinfällig. Mein 2.0 SIDI liefert z.B. 400Nm Drehmoment bei 2500-4500 U/min, ein aktueller 2.0 CDTI liefert ebenfalls 400Nm Drehmoment, allerdings nur bei 1750-2500 U/min.

Daher bleibt, rein objektiv gesehen, der einzige Kaufgrund für ein Dieselfahrzeug der geringere Kraftstoffverbrauch.




...zweitens sind die modernen Diesel mit dem ganzen Drumherum (DPF, AdBlue usw) in der Wartung viel zu teuer, als dass sich das noch rechnen würde.

Wobei diese Technologie zukünftig auch bei Benzinern Einzug halten wird, von daher Gleichstand;)

Carawahn
01.01.2018, 21:17
Mein 2.0 SIDI liefert z.B. 400Nm Drehmoment bei 2500-4500 U/min, ein aktueller 2.0 CDTI liefert ebenfalls 400Nm Drehmoment, allerdings nur bei 1750-2500 U/min.

Das war ein Grund, warum ich wieder Diesel fahre. Mein aktueller Motor hat 400Nm von 1400-2800upm. Den Bereich darüber nutze ich so gut wie nie. Eigentlich spielt sich alles unter 2000upm ab. Ein ähnliches Gefühl von Leistung bei niedrigen Drehzahlen bekommt man nur bei Benzinern mit mehr als drei Litern Hubraum - Hab nun mehrere gehabt und komme mit Verbräuchen von 11 bis 13 Litern einfach nicht klar. Das ist es mir nicht wert.
Der DPF ist natürlich ein Risiko - In meinem Fall wurde aber vom Hersteller kein Wechselintervall vorgesehen. Erfahrungsgemäß halten die Dinger weit über 250tkm, solange man die Regenerationfahrten zulässt.

Die modernen Direkteinspritzer-Benziner mit den NOx-Speicherkats haben auch ihre Problemchen. Bin mal gespannt, was da noch kommt.

V8Cowboy
02.01.2018, 11:22
Ich bin unschlüssig.
Grundsätzlich hätte ich nix gegen Diesel, bis auf ein womöglich drohendes Fahrverbot in naher Zukunft. Wobei wenn ich mir den Feinstaub-Silvester ansehe müsste erst das verboten werden bevor Diesel nicht mehr fahren dürfen, das so am Rande.

Ich bin ja schon seit etlichen Monaten auf der Suche nach einem Insignia. Da es ein paar mehr PS sein dürfen/müssen ist die Auswahl ohnehin schon beschränkt, hinzu kommt dass die Benziner in diesem Spektrum mit Allrad und Steuerkettenproblematik daherkommen, bleibt also noch der Biturbo-Diesel als vermeintlich kleinstes Übel. Also wenn ich einen finde der sonst passt würde ich vermutlich auch zum Diesel (und Frontantrieb) greifen. Wie man es macht ist es falsch. Und ich mach mir gar keine Hoffnungen dass ein aktueller Motor egal ob Diesel oder Benzin auch nur ansatzweise die Laufleistung jenseits der 300 tkm erreicht.
Jedenfalls tickt die Uhr. Da mir jetzt wohl auch der Krümmer zu pfeifen anfängt bleibt mir knapp ein weiteres Jahr bis Ersatz her muss. Ich kann dich dann informieren ob es ein Diesel geworden ist oder nicht :biggrin:

MarcusOCT
02.01.2018, 13:17
Hi,
solange es Schiffe gibt, die mehr Schadstoffe auf einer Fahrt ausstossen als Millionen PKW auf gleicher Strecke ist das alles nur Augenwischerei.
Man sollte nicht vergessen, das die Belastungen nicht nur durch den Diesel kommen.
Sage da nur Reifenabrieb,Bremsenabrieb, Abrieb der Strassenoberflächen etc. Aber das hat ja alles nur ein Diesel :D :D
Von den Verschmutzungen durch die Bahn ganz zu schweigen :) Auch da entsteht eine Menge Abrieb.

V8Cowboy
02.01.2018, 13:39
Schon klar Marcus, aber du weißt ja wie sich eine Hysterie schnell mal auch in der Politik auswirken kann.
Speziell wenn ich von einer Behaltezeit von 5-7 Jahren ausgehe kann sich viel ändern, ob nun rational oder nicht ist eine andere Sache. Wobei ich eh nicht viele Optionen habe wenn ich mich weiterhin auf den Insignia versteife ;)

AstraF1.6_16V
02.01.2018, 21:36
Das war ein Grund, warum ich wieder Diesel fahre. Mein aktueller Motor hat 400Nm von 1400-2800upm. Den Bereich darüber nutze ich so gut wie nie. Eigentlich spielt sich alles unter 2000upm ab. Ein ähnliches Gefühl von Leistung bei niedrigen Drehzahlen bekommt man nur bei Benzinern mit mehr als drei Litern Hubraum - Hab nun mehrere gehabt und komme mit Verbräuchen von 11 bis 13 Litern einfach nicht klar. Das ist es mir nicht wert.
Der DPF ist natürlich ein Risiko - In meinem Fall wurde aber vom Hersteller kein Wechselintervall vorgesehen. Erfahrungsgemäß halten die Dinger weit über 250tkm, solange man die Regenerationfahrten zulässt.



Das ist klar, es macht auch meiner Meinung nach keinen Sinn einen Diesel mit hohen Drehzahlen zu bewegen - diese Motoren können das zwar ab, aber dafür sind sie nicht gedacht was man auch ganz deutlich an der Laufcharakteristik eines Diesels jenseits der 4000Z/min merkt. Ein Benziner hingegen, gerade ein Turbo 4-Zylinder ist auf Drehzahl ausgelegt und da macht es auch Spaß den mal höher ausdrehen zu lassen. Dass man das an der Tanke bezahlen muss, ist klar;).
Hubraumstarke Dieselmotoren, wie du hier sagt 3000ccm sind natürlich auf der AB besser aufgehoben als mein 2000ccm Benziner, das merkt man beim Beschleunigen aus hochen Geschwindigkeiten heraus dass hier Hubraum durch nichts zu ersetzen ist.
Was die DPF's angeht, würde ich auch sagen dass einige Hersteller mit ihren Wechselintervallen etwas übertreiben, gerade PSA die den Tausch des DPF schon nach 120Tkm vorsehen, da ein DPF bei artgerechter Fahrweise und intaktem Abgassystem durchaus das 2 bis 2,5 Fache an Fahrleistung aushalten kann.




Ich bin ja schon seit etlichen Monaten auf der Suche nach einem Insignia. Da es ein paar mehr PS sein dürfen/müssen ist die Auswahl ohnehin schon beschränkt, hinzu kommt dass die Benziner in diesem Spektrum mit Allrad und Steuerkettenproblematik daherkommen, bleibt also noch der Biturbo-Diesel als vermeintlich kleinstes Übel. Also wenn ich einen finde der sonst passt würde ich vermutlich auch zum Diesel (und Frontantrieb) greifen. Wie man es macht ist es falsch. Und ich mach mir gar keine Hoffnungen dass ein aktueller Motor egal ob Diesel oder Benzin auch nur ansatzweise die Laufleistung jenseits der 300 tkm erreicht.



Steuerkettenproblematik? Redest du vom 2.8er? Und warum soll ein moderner Motor keine 300Tkm abkönnen?

Sepp
02.01.2018, 22:51
Und warum soll ein moderner Motor keine 300Tkm abkönnen
Natürlich kann auch ein moderner Motor 300.000 km schaffen. Die Frage ist, was bis dahin alles kaputt gehen kann und wieviel man reinstecken muss. Je komplexer und aufwändiger ein Motor konstruiert ist, desto mehr Teile gibt es auch, die ausfallen können oder halt mal getauscht werden müssen. Abgesehen davon, dass die Motoren wesentlich mehr ausgereizt werden, damit werden auch die Verschleiß- und Sicherheitsreserven weniger.

Schau in den Motorraum eines 20 Jahre alten Autos, da findet sich nicht viel. Was soll also da kaputt gehen? Solange der Öl, Wasser und Sprit hat wird er bei einigermaßen solidem Umgang damit laufen und laufen und laufen und seine 75 PS aus 1,6 lt Hubraum schütteln.

Im Vergleich dazu ein moderner Wagen: der Motorraum ist vollgestopft, dass du den runtergefallenen Gabelschlüssel nie im Leben mehr findest in dem Gewusel. Da gibt es haufenweise Dinge, die Probleme machen können. Hochdruck-Einspritzpumpen, Drallklappen, DPF, damit hat es schon angefangen. Ich will gar nicht wissen, was heute da noch alles drinnensteckt. Und dann ist noch das Damoklesschwert der ganzen Elektronik-Komponenten. In 10 Jahren wird dir das keiner mehr reparieren können außer ein paar Bastelfreaks.

Von da her würde ich V8Cowboy schon zustimmen. Auch wenn es für den Durchschnittsfahrer, der entweder ohnehin nie soviele km sammelt oder aber den Wagen nach 3 oder 5 Jahren weggibt, vermutlich egal sein kann. Ich habe leider schon bei zwei (Diesel)Fahrzeugen erleben müssen, dass eine defekte Einspritzpumpe oder ein kaputter DPF bei einem älteren Auto ein wirtschaftlicher Totalschaden ist. Drum lasse ich schön die Finger davon.

Gruß, Sepp

Gruß, Sepp

V8Cowboy
02.01.2018, 23:24
Das Problem verlagert sich zum Gebrauchtwagenkäufer. War es früher kein Problem 150-200 tkm Autos zu kaufen und nochmal soviel draufzufahren ist es jetzt zumindest meiner Einschätzung nach mehr als fraglich ob das überhaupt noch geht und wenn ja mit welchen Wartungs- und Reparaturkosten das verbunden ist.

Zum Thema Steuerkette: hab eigentlich bei allen 2.0 und 2.8 von solchen Problemen gelesen... Und da es nicht gerade Volumenmodelle sind lässt sich mMn von einer gewissen Symptomatik ausgehen. Deshalb meine Tendenz zum Diesel was den Insignia angeht.

Vielleicht eh alles Spinnerei... ;) Wäre froh wenn ich so unbedarft wie früher an den Autokauf herangehen könnte.

BlackGhost
03.01.2018, 01:13
Früher war natürlich nicht alles besser, aber wenn man wenig Geld hatte und es nur für einen 10 Jahre altes Fahrzeug mit jenseits der 150-200tkm gereicht hatte, konnte man sich wenigstens im groben auf die Zuverlässigkeit verlassen. Die Chance innerhalb eines Jahres hunderte bis tausende DM in die Karre stecken zu müssen weil Bauteil XY defekt ging, war relativ überschaubar.
Man kauft sich ja selten ein günstiges Fahrzeug weil man noch einen dicken Batzen Geld auf der Kante liegen hat für anstehende Reparaturen, sondern weil man eben knapp kalkuliert.
Sei es Schüler, Student, Azubi, Geringverdiener die trotzdem auf ein zuverlässiges Auto angewiesen sind.
Denen würde ich lieber zu Fahrzeugen aus den 90er raten, übersichtlichen Technik und günstig zu warten und reparieren.

Heute gucken einen die Leute schon schräg an wenn man sich was mit derartigen Laufleistungen von 150-200tkm holt, denn die teuren tickenden Zeitbomben wurden ja schon vom Autobauer ins Fahrzeug gelegt.
Oder glaub hier wirklich jemand daran, das ein Autobauer die Fahrzeughaltbarkeit heutiger Fahreuge auf 500tkm ausgelegt hat?
Alles was länger als 180tkm hält war zu gut gebaut, hat also in der Produktion zu viel Geld gekostet, das muss natürlich günstiger gehen und wenn nur irgendwo 0,05 Cent an einem Bauteil gespart werden kann werden Luftsprünge vom Einkauf gemacht.

Ich warte nur darauf das der DPF mit Asche gesätigt ist, der Lader sich zwitschernd seinem Lebensende nähert, das Zweimassenschwungrad unüberhörbar rumklappert oder die HD-Pumpe bzw. Injektoren rumzicken.
Alles keine günstigen Reparaturen die teilweise einem wirtschaftlichen Totalschaden gleichen.
Ich wäge mittlerweile lieber über den Nutzfaktor ab, ob sich die Kiste noch rechnet. Für das gleiche Geld bekomm ich nämlich auch nicht mehr so ein schönes praktisches Fahrzeug :)

AstraF1.6_16V
03.01.2018, 20:40
Ich habe leider schon bei zwei (Diesel)Fahrzeugen erleben müssen, dass eine defekte Einspritzpumpe oder ein kaputter DPF bei einem älteren Auto ein wirtschaftlicher Totalschaden ist. Drum lasse ich schön die Finger davon.

Das kann ich nachvollziehen, da gab es gerade was die legendäre VP44 angeht die Garantie eines Defektes - die Dinger waren wirklich Problembehaftet und leider fast überall verbaut. DPF ist auch ganz klar immer ein Risiko, das Bauteil bringt niemandem irgendeinen Vorteil, weder dem Fahrzeughersteller noch der Umwelt, lediglich dem Hersteller des Filters. Wir hatten bei unseren Dieseln bis Dato zum Glück nie irgendwelche Probleme mit dem DPF, hoffe es bleibt so.



Zum Thema Steuerkette: hab eigentlich bei allen 2.0 und 2.8 von solchen Problemen gelesen... Und da es nicht gerade Volumenmodelle sind lässt sich mMn von einer gewissen Symptomatik ausgehen. Deshalb meine Tendenz zum Diesel was den Insignia angeht.
Vielleicht eh alles Spinnerei... ;) Wäre froh wenn ich so unbedarft wie früher an den Autokauf herangehen könnte.

Die Zeiten der guten alten Duplexketten sind nun mal vorbei, damit muss man sich abfinden. Natürlich gibt es bei den Ketten auch heute gewaltige Qualitätsunterschiede, VW z.B. hat damit sehr große Probleme gerade bei den kleineren TSI/TFSI, da kam es mehrfach vor dass die Ketten schon unterhalb von 20Tkm gerissen oder übergesprungen sind, mache 1.4er TSI fahren schon den dritten oder vierten Kettensatz.
Mercedes hingegen scheint eher weniger Probleme mit den Ketten zu haben, zwar sind auch da Probleme bekannt aber in Relation sind das eher wenige, oder aber es dringt davon weniger an die Öffentlichkeit, wer weiß:).
Opel sehe ich da eher im Mittelfeld, Kettenprobleme gibt es hier zwar aber keine so massiven.
Mein Insignia hat ja auch Kette, ich mache mir da keine Illusionen dass diese ewig hält aber ich denke mit regelmäßigem Ölwechsel sollte ich schon von einer Haltedauer von ca. 150Tkm ausgehen dürfen - wenn ich das Auto zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch habe, was ich heute nicht mit Sicherheit sagen kann, wird die Kette halt gewechselt. So viel teurer als ein Zahnriemenwechsel kommt das nämlich auch nicht.



Ich warte nur darauf das der DPF mit Asche gesätigt ist, der Lader sich zwitschernd seinem Lebensende nähert, das Zweimassenschwungrad unüberhörbar rumklappert oder die HD-Pumpe bzw. Injektoren rumzicken.
Alles keine günstigen Reparaturen die teilweise einem wirtschaftlichen Totalschaden gleichen.
Ich wäge mittlerweile lieber über den Nutzfaktor ab, ob sich die Kiste noch rechnet. Für das gleiche Geld bekomm ich nämlich auch nicht mehr so ein schönes praktisches Fahrzeug :)

Natürlich musst du in diesem Fall den Kosten/Nutzungs Faktor beachten. Mein Dad hat ja selbst einen Vectra C Car. mit dem Z19DT, allerdings aus 2008 mit aktuell 182Tkm. Wir waren im Herbst letzten Jahres schon damit beschäftigt, verschiedene FOH's abzuklappern um herauszufinden was sich als Nachfolger eignet, bei drei FOH's haben wir angefragt was für den Vectra noch gezahlt wird. Die Angeboten lagen zwischen 1500 bis 2500€, das ist die Realität. Da bringt auch der Technisch/Optische gute, gepflegte Zustand und das bis jetzt Lückenlos beim FOH geführte Scheckheft keinen Mehrwert mehr. Da Vectra C und Signum in etwa gleich gehandelt werden, kannst du diesen Wert fast 1:1 auf deinen Wagen übertragen.
Diese Modelle sind gebraucht quasi Wertlos, die wollte schon im Jungwagenalter kaum einer haben.´Klingt hart, ist aber wahr;)
Privatverkauf kannst du dank der Fahrverbots- Diskussionen eh vergessen, einen EU4 Diesel nimmt dir quasi keiner mehr ab außer der Exporteur.


Man sollte aber auch bedenken, dass die Fahrzeuge früher auch ihre Macken hatten, meiner Meinung nach viel schlimmer als Moderne Wagen. Ich meine ja, man konnte sehr viel selbst machen, aber man hatte auch immer was zu tun.
Überlegt mal heute - ein Vertreter kauft/least einen Mittelklassewagen, fährt 50Tkm im Jahr drauf, dann Inspektion evtl. incl. Mehrarbeit wie Bremsbeläge und Reifen (wenn schon fällig) und schon geht es weiter und die nächsten 50Tkm werden gefressen.
Sowas war doch früher gar nicht möglich, in den 70ern z.B. war alle 5 Tkm Ölwechsel angesagt, Zündung einstellen, Ölverbrauch beachten, war teils erheblich, Zahnriemwechselintervalle alle 40Tkm, da konnte man dann auch gleich die ZKD mit wechseln weil die z.T. auch nicht länger gehalten haben. Und im Endeffekt war die Möhre nach spätestens 10 Jahren so Löchrig (manche schon nach 5 Jahren), dass der Weg zum Verwerter unausweichlich war.
Also ich bin froh, dass ich diese Zeiten so nicht miterleben musste und denke, dass Moderne Autos im Punkto Langzeithaltbarkeit um ein vielfaches besser sind, auch wenn Technik und Elektronik immer weiter zunehmen.

Heinzel
03.01.2018, 23:23
Diesel wäre für mich grade auch eine Alternative, da ich ab nächste Woche einen neuen Job hab und dafür täglich 50 km einfache Fahrt pendeln muss. Die ganzen anderen Außendienstfahrten noch gar nicht gerechnet.

Aber: Die heutigen hochtechnisierten Diesels sind mir aufgrund des Kostenrisikos im Falle eines Defektes höchst suspekt. Wenn dann ein alter, H-Kennzeichenfähiger Diesel, mit dem ich auch in die Umweltzonen darf :D Favoriten hierfür wären: MB 190 D, Audi 80 1,9 D Sauger, so was in der Richtung. Vor allem letztere sind neben der Unzerstörbarkeit auch noch extrem sparsam.

Wenn ich meinen derzeitigen Fuhrpark allerdings anschaue, bleib ich mittelfristig bei den Benzinern. Im Winter fahr ich jetzt meinen alten Vectra C Caravan mit Z22YH-Maschine. Der braucht auch wenig Sprit (ca. 7 Liter) und an dem ist nichts mehr kaputt zu machen... Im Sommer nehm ich den Corsa C mit Z12XEP-Motorisierung. Der läuft flott und auf der Landstraße bei sinniger Fahrweise mit gut 5 Litern. Und dann nehm ich einmal in der Woche den Kadett und einmal den OPC mit (ein bisschen Spaß muss sein :D ) Und wenn der Vectra oder der Corsa mal die Segel streicht mach ich mir über obiges mit den Diesels Gedanken. Kann gut sein, dass das dann aber auch wieder ein Benziner wird. Gerade verchecken sie bei Mobile einen Vectra A 2,0 i 4x4. Das ist als Winterfahrzeug zum pendeln im Schwarzwald auch nicht schlecht :D

Gruß Heinzel

Sepp
04.01.2018, 09:35
Wenn dann ein alter, H-Kennzeichenfähiger Diesel, mit dem ich auch in die Umweltzonen darf Favoriten hierfür wären: MB 190 D
Den hatte ich auch lange im Auge, wenn auch die Benziner-Variante. Meine Werkstätte hat einen quasi als Dienstwagen für die eigenen Leute. Der ist das begehrteste Fahrzeug bei allen Mechanikern. Kein Radio, keine Klima, und trotzdem beliebter als modernere Autos.

Allerdings solltest du bedenken, dass der 190er Diesel im Schnitt auch seine 7 lt brauchen wird (Durchschnitt laut Spritmonitor 6,75). Mit diesem Wert kannst du so manchen Benziner auch schon gut bewegen. Sollte sich tatsächlich bei der steuerlichen Bevorzugung vom Dieselkraftstoff was ändern ist auch der Preisvorteil beim Tanken weg (Ist aber ohnehin nicht mehr viel). Und bei der Sicherheit musst du halt doch viele Abstriche machen: kein Beifahrerairbag, keine Kopfstützen hinten, damit komme ich bei meiner Frau nicht durch. :)

Fahrzeuge aus den 70er haben natürlich ganz andere Wartungsintervalle und Probleme. Solche Fahrzeuge, zumal wenn sie in gutem Zustand sind, wird aber auch heute kaum mehr wer als Alltagswagen einsetzen. Fahrzeuge aus den 90ern bis etwa 2005 scheinen mir die beste Kombination aus solider, wartungsarmer Technik und Alltagstauglichkeit zu sein. Ein A-Vectra wird z. B. weit unter seinem Wert geschlagen: er bietet relativ guten Komfort, günstigen Unterhalt und solide Technik. Und mit der Kohle, die man bei der Anschaffung spart, kann man auch das eine oder andere Verschleißteil riskieren. Das Thema Wertverlust kennt man dann ohnehin nur mehr vom Hörensagen.

Gruß, Sepp

Heinzel
04.01.2018, 23:29
Servus Sepp,

mein Onkel fuhr früher nen W124er als 200D und der hat sich so gut 6 Liters eingebaut im Überlandbetrieb. Von daher... Außerdem ist es mir ziemlich wurscht ob ich nen halben Liter mehr oder weniger verbrauche auf der Fahrt zur Arbeit. Wenn ich jeden Tag 1,5 h im Auto zubringe dürfen die auch Spaß machen. Da kommt es mir auf 20 Euro im Monat nicht an. ;)

Sicherheitsmerkmale interessieren mich nicht so arg, weil dann dürfte ich nicht mal mehr Fahrrad fahren... Mit der Wartung bei den 70er Jahre Fuhrwerken kenn ich mich aus, die Intervalle sind zwar was kürzer, aber dafür für kleines Geld auch schnell erledigt. Wenn ich da meinen 79er Kadett C anschaue: Das komplette Material inklusive Öl und Filter krieg ich für +/- 50 Kröten und das ist alles komplett selbst zu erledigen, wenn man keine zwei linken Hände hat :-)

Einen Vectra A mit C20NE Maschine hab ich viele Jahre gefahren und die Kiste war echt problemlos. Tanken, fahren und 1 x im Jahr zum KD. Verbrauch auf der Landstraße gut 6 Liter wenn man es hat ruhig angehen lassen. Deshalb such ich ja grad auch in dieser Richtung. Und die Teile gibt es in gutem Zustand noch und nöcher... Mal sehen. Jetzt reit ich erst mal den Vectra C runter und wenn der die Segel streicht find ich schon was :-)

Gruß Heinzel

KL48
05.01.2018, 15:47
Sei es Schüler, Student, Azubi, Geringverdiener die trotzdem auf ein zuverlässiges Auto angewiesen sind.:gruebel: Oooh, da habe ich etwas verpasst. Bin nämlich 2x in der Woche 40km, bei Wind und Wetter, mit dem Moped gefahren.
An den restlichen Werktagen waren es aber nur 10km.:smile:

Gruß

Astra3
05.01.2018, 20:06
Hallo zusammen,

also ich werde weiter Diesel fahren .
Mir gefallen die Vorteile und wie Marcus schon sagt, ein schlechtes Gewissen habe ich damit nicht !
Wenn ich eine Umweltzone direkt vor der Nase hätte, würde ich als nächstes entweder nach Euro 6 schauen, oder halt nem Benziner .
So aber passe ich meine Route den Zonen an . Wenn ich irgendwo nicht hindarf, fahre ich woandershin, dann ist das eben so .

Gruß Ralf

Carawahn
24.03.2018, 23:26
Im Dezember einen Euro5-Diesel für viiiiiel Geld gekauft und nun am Höhepunkt der Diesel-Krise angekommen: Für mich immer noch die richtige Entscheidung.

Es ist aber erstaunlich, wieviele Leute im Bekanntenkreis ihre Diesel panisch abstoßen um dann Benziner zu kaufen.

V8Cowboy
24.03.2018, 23:34
Ich für mich meine auch zu merken, dass die Dieselpreise momentan grad ganz schön fallen.

AstraF1.6_16V
24.03.2018, 23:45
Das ist doch alles übertriebene Panikmache. Solange man nicht in einer Umweltzone Wohnt kann man gerade jetzt wunderbar Euro5 Diesel kaufen. Und die Städte, die Dieselautos aussperren werden wirtschaftlich starke Rückschläge spüren wenn die Kunden wegbleiben, weil sie eben von Außerhalb nicht mehr reinfahren dürfen.

Wer sich von der Politik einschüchtern lässt ist selbst schuld, jetzt einen Diesel zu verkaufen nur wegen der eventuellen Fahrverbote ist das Dümmste was der Verbraucher machen kann - selbst Euro 6 Diesel stehen bei den Händlern wie Blei, die werden auch Monat für Monat günstiger.

Sepp
25.03.2018, 10:46
Ich für mich meine auch zu merken, dass die Dieselpreise momentan grad ganz schön fallen.
Da sehe ich bei uns eher das Gegenteil: mir ist dieser Tage aufgefallen, dass Diesel nur mehr 2 oder 3 Cent unter dem Benzinpreis war, das waren vorher immer mehr.

Dass die Fahrverbote auch Auswirkungen auf die Wirtschaft haben können mag schon ein klein wenig stimmen. Ich habe z. B. Deutschland aus der Liste der Urlaubsländer ziemlich gestrichen, weil ich keine Lust habe, mit nächtelang damit zu beschäftigen, wo ich jetzt noch hinfahren darf und wo nicht. Da lass ich es lieber gleich. Obwohl es noch viele Gegenden gibt, die ich gerne kennengelernt hätte.

Gruß, Sepp

Edit: oh, ich glaube, das war ein Missverständnis: du hast wohl die Preise der Dieselautos und nicht vom Diesel selber gemeint...

V8Cowboy
25.03.2018, 10:55
Jop Sepp, Tschuldigung, war unklar ausgedrückt, aber Autopreise waren gemeint. :)

H.T.
29.03.2018, 19:02
Beim Stöbern im Internet zu diesem Thema habe ich heute einen Artikel gefunden, welcher wohl des Pudels Kern trifft.


Deutsche Umwelthilfe: Selbstbedienungsbueffet auf Kosten des Steuerzahlers – JUNGE FREIHEIT (https://jungefreiheit.de/wirtschaft/2018/deutsche-umwelthilfe-selbstbedienungsbueffet-auf-kosten-des-steuerzahlers/)

Mack
31.03.2018, 02:29
Ein Diesel lohnt sich für mich nicht, da ich zu wenig KM fahre, nicht mal zu "warmfahren" reichts. Gucke schon nach nem APE, Kfz Steuer incl. TÜV :smiley_simmons:
Die hier so verteufelten Diesel werden sowieso nach Afrika oder sonstwohin verschifft und laufen da weiter, alles Augenwischerei..........

AstraF1.6_16V
01.04.2018, 21:29
Gucke schon nach nem APE, Kfz Steuer incl. TÜV


Das Teil willst du dir wirklich antun nur um ein paar € zu sparen? Komfort, Sicherheit, Zuverlässigkeit kannst du damit vergessen;)

Sepp
05.04.2018, 17:27
Tja, schlechte Zeiten jetzt umzusteigen. Hab heute gerade einen bitterbösen Leserbrief gelesen, wo sich schon einer aufregt: er möchte ein neues Auto kaufen und seinen Diesel (4 Jahre / knappe 40.000 km) eintauschen. Er hat keinen Händler gefunden, der den Wagen zurücknimmt, nicht mal der, wo er ihn gekauf hat und evt. auch den neuen kaufen würde. Frei nach dem Motto: mein Hof ist voll mit Dieseln, schau, dass du den Bock woanders loswirst.

Gruß, Sepp

Golf Counter
05.04.2018, 22:53
Wie gut, daß ich auf dem Land wohne und in einer Kleinstadt arbeite. Somit habe ich mit meinem Diesel keine Probleme.

AstraF1.6_16V
07.04.2018, 17:03
Diesel (4 Jahre / knappe 40.000 km) eintauschen. Er hat keinen Händler gefunden, der den Wagen zurücknimmt


Kann ich aus Händlersicht absolut nachvollziehen.

BlackGhost
07.04.2018, 20:59
Wie gut, daß ich auf dem Land wohne und in einer Kleinstadt arbeite. Somit habe ich mit meinem Diesel keine Probleme.

Geht mir ähnlich, aber der nächste wird wohl kein Diesel aus der Generation mit DPF sein.
Entweder älter ohne zuviel Abgasnachbehandlung oder vermutlich LPG.