Akashi
15.10.2017, 00:35
Hallo zusammen!
Ich habe mit meinem Vectra ein gerade nicht unerhebliches Problem und bin, was echt selten vorkommt, mit meinem Latein am Ende. Ich versuche, den Sachverhalt kurz und knapp zu formulieren:
1. Der Vectra (2.2 direct 2007, 6-Gang Schalter mit M32 Getriebe) fing irgendwann an, vorne polternde/schlagende Geräusche in Abhängigkeit von der Raddrehzahl zu produzieren. Die Werkstatt meines geringsten Misstrauens (eigentlich ein sehr renommierter Betrieb mit bestem Ruf, bin schon lange zufriedener Kunde dort gewesen) diagnostizierte einen Getriebeschaden. Die Radlager als Ursache schloss man komplett aus, haha. Da ein neues Getriebe 3600 Euro kostet und diese ja angeblich Schwachpunkte mit zu strammen Lagern der Vorwelle haben, entschied ich mich für ein generalüberholtes Getriebe von einer Firma.
2. Das Getriebe wurde unter Angaben der spezifischen Fahrzeugdaten an die zuvor diagnostizierende Werkstatt geliefert, das alte Getriebe ausgbaut, das neue rein und das alte Getriebe vertragsgemäß an die Firma zurück geschickt. Dann fahre ich mit dem neuen Getriebe vom Hof....und es poltert und schlägt wie vorher. Das Getriebe war es also nicht, volle Fehldiagnose für viel Geld. Eine andere Schrauberei tauschte dann das Radlager vorne rechts und gut war es. Ok, ins Klo gegriffen. Kann passieren, das ist Autofahrerschicksal.
3. Kurz dananch stellte ich fest, dass der Wagen nun viel zu lang übersetzt ist. Im sechsten Gang dreht er bei 100 km/h nicht mehr 2250 U/min, sondern nur noch 1750 U/min. Er kommt kaum noch aus den Puschen, bei 160 km/h ist Schluss und das Auto ist somit nicht richtig fahrbar. Es wurde also vermutlich ein Getriebe für einen Diesel geliefert , nicht für meinen Beniner (M32 mit Gesamtübersetzung 4,1 anstatt 3,65).
Ich habe das bei der Fa. gemeldet. Ab dem Zeitpunkt wird mit mir nur noch schriftlich kommuniziert (Kundenchatprotokoll). Telefonate werden verweigert, man stellt sich künstlich dumm.
4. Rechtlich ist es so (habe ich nachgelesen), dass die Fa. zur Nachbesserung des nicht ordnungsgemäß erfüllten Vertrages verpflichtet ist. Die wiederholten Kosten für einen Getriebewechsel hat der Lieferant zu tragen (Gerichtsurteil des BHG von 2011). Ich habe dieses mitgeteilt und nun stellt man sich erst recht dumm. Ich sollte das Getriebe zurückschicken (war ja eingebaut, klar, mache ich eben oder was?!), damit man es einer Expertise unterziehen kann. Wahlweise wollte man ein anderes schicken, aber die Werkstattkosten sollten bei mir bleiben und auch alle anderen Kosten wie Versand (so nicht, liebe Leute, die Rechtslage sagt klar etwas anderes)
Zähneknirschend habe ich mir eine andere Werkstatt gesucht, die sich darauf eingelassen hat (die vorherige mit der Fehldiagnose hat mich abgewimmelt). Die haben das falsch gelieferte Getriebe wieder ausgebaut und zu der Getriebefirma geschickt. Das war letzte Woche und seit dem steht der Vectra, ohne Getriebe bei denen auf der Bühne.
5. Nun hat sich die Fa. gemeldet: Man habe das Getriebe zerlegt, aber keinen Fehler gefunden. Hallo?!?! Ich hatte nie etwas von einem Defekt erwähnt, sondern ausschließlich von einem falschen Gesamtübersetzungsverhältnis!!!. Dazu schickte man mir irgendwelche vorgefertigten Fotos von einem offenen Getriebe.
Man bot an, mir den Kaufpreis zu erstatten und ein vergleichbares Getriebe zu schicken. Aber ich solle zeitgleich auf alle Forderungen verzichten. Auf konkrete Nachfrage kam dann heraus, dass es sich bei dem "vergleichbaren Getriebe" um irgendeinen Schrott handeln würde, der denen mal als defekt zugesandt worden war und womit das Auto vermutlich nicht einmal mehr fahrbar ist.
Das heißt nach derzeitigem Stand:
- Ich bleibe auf allen Kosten sitzen und erhalte lediglich den Kaufpreis von 750 Euro zurück
- Ich habe weiterhin ein defektes Auto mit schrottigem Getriebe, wenn ich auf das vermeintliche Kulanzangebot eingehe. Super, hilft echt weiter. Es kommen also defi weitere Kosten auf mich zu, wenn ich das Auto wieder im ursprünglichen Zustand haben möchte
- die Fa. drückt sich vor seinen rechtlichen Verpflichtungen als Vertragspartner und versucht rotzfrech billig aus der Nummer herauszukommen. Egal, was ich (ja nur noch schriftlich) an Argumenten anbringe, man stellt sich dumm und verweist auf das angebliche Kulanzangebot
6. Ich bin echt hilflos gerade und weiß nicht, was ich machen soll. Auch hindert mich die Wut im Bauch über diesen Drecksladen daran, derzeit klare Gedanken zu fassen.
Die Werkstatt, wo das Auto gerade steht, hätte natürlich auch gerne wieder die Bühne frei für andere Kunden und hängt mir im Nacken. Aber ohne Getriebe kann die Karre da nicht weg und lasse ich dieses defekte aus dem Kulanz-Angebot einbauen, bin ich nix weiter, nur einen Haufen Geld los.
Übergebe ich den Sachverhalt einem Rechtsanwalt (Beratungsgespräch hatte ich schon) wird sich das möglicherweise über Monate bis hin zur Gerichtsverhandlung ziehen. Solange wird wohl kaum jemand ein Kundenfahrzeug in der Werkstatt herumvegetieren haben wollen, es sei denn, ich muss noch tägliche Stellgebühren zahlen):patsch:
Im Nachgang habe ich die Firma gegoogelt....das hätte ich mal besser vorher machen sollen, das Netz ist voll von Geschädigten wie mir und angeblich generalüberholten Getrieben, welche nach kurzer Laufzeit wieder die Grätsche machen. Die Schuld wird dann grundsätzlich immer dem Käufer zugeschustert...komisch, wundert mich jetzt gar nicht.
Erstmal vielen Dank fürs Lesen. Hatte jemand in einer vergleichbaren Angelegenheit schon einmal Erfahrungen sammeln können? Ich wäre für jeden Tip dankbar:cold:
VG
Ich habe mit meinem Vectra ein gerade nicht unerhebliches Problem und bin, was echt selten vorkommt, mit meinem Latein am Ende. Ich versuche, den Sachverhalt kurz und knapp zu formulieren:
1. Der Vectra (2.2 direct 2007, 6-Gang Schalter mit M32 Getriebe) fing irgendwann an, vorne polternde/schlagende Geräusche in Abhängigkeit von der Raddrehzahl zu produzieren. Die Werkstatt meines geringsten Misstrauens (eigentlich ein sehr renommierter Betrieb mit bestem Ruf, bin schon lange zufriedener Kunde dort gewesen) diagnostizierte einen Getriebeschaden. Die Radlager als Ursache schloss man komplett aus, haha. Da ein neues Getriebe 3600 Euro kostet und diese ja angeblich Schwachpunkte mit zu strammen Lagern der Vorwelle haben, entschied ich mich für ein generalüberholtes Getriebe von einer Firma.
2. Das Getriebe wurde unter Angaben der spezifischen Fahrzeugdaten an die zuvor diagnostizierende Werkstatt geliefert, das alte Getriebe ausgbaut, das neue rein und das alte Getriebe vertragsgemäß an die Firma zurück geschickt. Dann fahre ich mit dem neuen Getriebe vom Hof....und es poltert und schlägt wie vorher. Das Getriebe war es also nicht, volle Fehldiagnose für viel Geld. Eine andere Schrauberei tauschte dann das Radlager vorne rechts und gut war es. Ok, ins Klo gegriffen. Kann passieren, das ist Autofahrerschicksal.
3. Kurz dananch stellte ich fest, dass der Wagen nun viel zu lang übersetzt ist. Im sechsten Gang dreht er bei 100 km/h nicht mehr 2250 U/min, sondern nur noch 1750 U/min. Er kommt kaum noch aus den Puschen, bei 160 km/h ist Schluss und das Auto ist somit nicht richtig fahrbar. Es wurde also vermutlich ein Getriebe für einen Diesel geliefert , nicht für meinen Beniner (M32 mit Gesamtübersetzung 4,1 anstatt 3,65).
Ich habe das bei der Fa. gemeldet. Ab dem Zeitpunkt wird mit mir nur noch schriftlich kommuniziert (Kundenchatprotokoll). Telefonate werden verweigert, man stellt sich künstlich dumm.
4. Rechtlich ist es so (habe ich nachgelesen), dass die Fa. zur Nachbesserung des nicht ordnungsgemäß erfüllten Vertrages verpflichtet ist. Die wiederholten Kosten für einen Getriebewechsel hat der Lieferant zu tragen (Gerichtsurteil des BHG von 2011). Ich habe dieses mitgeteilt und nun stellt man sich erst recht dumm. Ich sollte das Getriebe zurückschicken (war ja eingebaut, klar, mache ich eben oder was?!), damit man es einer Expertise unterziehen kann. Wahlweise wollte man ein anderes schicken, aber die Werkstattkosten sollten bei mir bleiben und auch alle anderen Kosten wie Versand (so nicht, liebe Leute, die Rechtslage sagt klar etwas anderes)
Zähneknirschend habe ich mir eine andere Werkstatt gesucht, die sich darauf eingelassen hat (die vorherige mit der Fehldiagnose hat mich abgewimmelt). Die haben das falsch gelieferte Getriebe wieder ausgebaut und zu der Getriebefirma geschickt. Das war letzte Woche und seit dem steht der Vectra, ohne Getriebe bei denen auf der Bühne.
5. Nun hat sich die Fa. gemeldet: Man habe das Getriebe zerlegt, aber keinen Fehler gefunden. Hallo?!?! Ich hatte nie etwas von einem Defekt erwähnt, sondern ausschließlich von einem falschen Gesamtübersetzungsverhältnis!!!. Dazu schickte man mir irgendwelche vorgefertigten Fotos von einem offenen Getriebe.
Man bot an, mir den Kaufpreis zu erstatten und ein vergleichbares Getriebe zu schicken. Aber ich solle zeitgleich auf alle Forderungen verzichten. Auf konkrete Nachfrage kam dann heraus, dass es sich bei dem "vergleichbaren Getriebe" um irgendeinen Schrott handeln würde, der denen mal als defekt zugesandt worden war und womit das Auto vermutlich nicht einmal mehr fahrbar ist.
Das heißt nach derzeitigem Stand:
- Ich bleibe auf allen Kosten sitzen und erhalte lediglich den Kaufpreis von 750 Euro zurück
- Ich habe weiterhin ein defektes Auto mit schrottigem Getriebe, wenn ich auf das vermeintliche Kulanzangebot eingehe. Super, hilft echt weiter. Es kommen also defi weitere Kosten auf mich zu, wenn ich das Auto wieder im ursprünglichen Zustand haben möchte
- die Fa. drückt sich vor seinen rechtlichen Verpflichtungen als Vertragspartner und versucht rotzfrech billig aus der Nummer herauszukommen. Egal, was ich (ja nur noch schriftlich) an Argumenten anbringe, man stellt sich dumm und verweist auf das angebliche Kulanzangebot
6. Ich bin echt hilflos gerade und weiß nicht, was ich machen soll. Auch hindert mich die Wut im Bauch über diesen Drecksladen daran, derzeit klare Gedanken zu fassen.
Die Werkstatt, wo das Auto gerade steht, hätte natürlich auch gerne wieder die Bühne frei für andere Kunden und hängt mir im Nacken. Aber ohne Getriebe kann die Karre da nicht weg und lasse ich dieses defekte aus dem Kulanz-Angebot einbauen, bin ich nix weiter, nur einen Haufen Geld los.
Übergebe ich den Sachverhalt einem Rechtsanwalt (Beratungsgespräch hatte ich schon) wird sich das möglicherweise über Monate bis hin zur Gerichtsverhandlung ziehen. Solange wird wohl kaum jemand ein Kundenfahrzeug in der Werkstatt herumvegetieren haben wollen, es sei denn, ich muss noch tägliche Stellgebühren zahlen):patsch:
Im Nachgang habe ich die Firma gegoogelt....das hätte ich mal besser vorher machen sollen, das Netz ist voll von Geschädigten wie mir und angeblich generalüberholten Getrieben, welche nach kurzer Laufzeit wieder die Grätsche machen. Die Schuld wird dann grundsätzlich immer dem Käufer zugeschustert...komisch, wundert mich jetzt gar nicht.
Erstmal vielen Dank fürs Lesen. Hatte jemand in einer vergleichbaren Angelegenheit schon einmal Erfahrungen sammeln können? Ich wäre für jeden Tip dankbar:cold:
VG