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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vectra C: Zündschloss muss ausgebohrt werden,CarPass u.Datenspeicherung bei Opel



BlueboyEscape
25.08.2017, 15:48
Hallo,

wir haben das großartige Glück, einen Vectra Bj 01/2007 erstanden zu haben der nach nur 4 Tagen in unserem Besitz gleich zur Fachwerkstatt geschleppt werden musste. Das Zündschloss ist nach Einrasten des Lenkrads fest, der Schlüssel lässt sich nicht mehr bewegen.

Dass das Zündschloss ausgetauscht und ggf (Bei Nichtgelingen) auch das sog.CIM ausgetauscht werden muss, steht fest.

Nun hat mir die Werkstatt gesagt, dass dieses sehr teuer werden kann, weil Opel die Daten aus dem- leider nicht vorhandenen- CarPass nur max 10 Jahre speichert. Diese 10 Jahre waren im Januar um. Montag versucht die Werkstatt, an die Daten zu kommen, kann aber sein, dass sie schon gelöscht sind. Dann müsste quasi - so habe ich das als Ahnungslose verstanden - noch ein weiteres Teil neu beschafft werden (gehört zum Motor), damit dieses Teil, CIM und Schloss wieder passen. Die Kosten dafür wurden mit ca. 1600 Euro beziffert.

Käme man an die Daten aus dem CarPass, wäre "nur" das CIM auszutauschen.

Meine Frage:
Kann es wirklich sein, dass nur weil Opel nach 10 Jahren alles Fahrzeugdaten aus der Datenbank löscht und der Vorbesitzer den Car Pass nicht hatte (und wir von dessen Existenz auch nichts wussten), dass deshalb auch nicht defekte Teile ausgetauscht werden müssen? Man muss doch irgendwie an diese Daten gelangen!

Vielen Dank, falls jemand so etwas schon mal hatte.

uwe rei
25.08.2017, 19:20
Halo BlueboyEscape,
ja, wenn man das Fahrzeug wieder in den Neuzustand versetzen will, mag das so stimmen was dir die Werkstatt sagt.

Zunächst dürfte erst mal nur ein mechanisches Problem im Zündschloss vorliegen. Mit Carpass - der übrigens ein ziemlich unscheinbares Zettelchen ist - ließe sich problemlos ein Schloss mit gleicher Schließung nachbestellen.
Ein begabter Schlosser kann aber auch ein Schloss vom Schrott (dazu wird zum zerstörungsfreien Auseinandernehmen auch kurzfristig der dazugehörige Schlüssel gebraucht) mit hilfe deines zweiten Schlüssels umstiften, so dass er auf deinen Schlüssel passt.

Der ganze Elektronikkram dürfte ja wohl noch funktionieren. Also im Zweifelsfall das alte Schloss so vorsichtig ausbohren, dass zwar die Mechanik geknackt wird, die Elektronik aber ganz bleibt. Wenn es sich um angelernte Transponder-Komponenten handelt, könnte ich mir vorstellen, dass man die elektrisch angeschlossen läßt und irgendwo an der Lenksäule zusätzlich irgendwie z. B. mit Kabelbinder befestigt. Aus dem wahrscheinlich beim Ausbohren mit zerstörten Schlüssel ist auch noch der kleine schwarze Tansponderchip zu bergen, damit der in den Nachschlüssel wieder eingebaut werden kann - der ist bei den Schlüsseln das teurere Teil.

Andere Lösung statt gewaltsam ausbohren, könnte auch sein, zunächst die Vorderachse aufbocken, damit kein Druck mehr auf der Lenkradsperre ist, dann die Lenkradverkleidung abbauen, die Plastikteile incl. Elektronik vom steckenden Schlüssel abbauen, die steckenden Schlüsselreste und das Schloss - soweit zugänglich - mit vorsichtigen Hammerschlägen traktieren und stets wieder versuchen, ob nicht irgendetwas wieder zurückspringt und sich der Schlüssel jetzt bewegen lässt.
Wenn das noch nichts hilft, Chemie ins Schloss sprühen, einwirken lassen und wieder klopfen. Nächste Stufe wäre Hitze - aber Vorsicht, dass da nicht die Chemie oder Plastik in Brand gerät. Auch Nadeln um ins Schloss rein zu friemeln kann ich mir vorstellen. Und immer schön drauf achten, dass die Lenkradsperre nicht stramm sitzt.

Wenn der Schlüssel einmal drehen sollte, kann das Schloss (mitsamt dranhängendem Elektrokram) normalerweise ausgebaut und von einem Schlüsselfachmenschen - das sind aber meistens nicht die Automechaniker beim FOH - gereinigt und instand gesetzt werden.

Erst wenn alles nichts hilft, würde ich zum Dremel mit kleinem bis mittlerem Fräser greifen und das Teil so schonend wie möglich mechanisch notfalls per Schraubendreher wieder gangbar machen. Erst zur Hauptuntersuchung ist ein funktionierender Diebstahlschutz nötig - aber das kann auch so eine in Italien weit verbreitete externe Lenkradkralle sein.

Als anerkannter Auto-Schlüssel-Spezialist fällt mir ein Dr.Luke ein, der regelmäßig in der Zeitschrift Oldtimer-MARKT inseriert.

Wünsche dir viel Glück

Uwe

P.S. Wenn es doch die "so toll wie neu Lösung" sein soll: hast du denn schon mal in Rüsselsheim nachgefragt, wie es wirklich mit DEINEM Car-Pass aussieht. Vielleicht wollen die nur eine Kopie vom Fahrzeugbrief und 50 EUR sehen.

TbMoD
25.08.2017, 19:49
Kann es wirklich sein, dass nur weil Opel nach 10 Jahren alles Fahrzeugdaten aus der Datenbank löscht und der Vorbesitzer den Car Pass nicht hatte (und wir von dessen Existenz auch nichts wussten), dass deshalb auch nicht defekte Teile ausgetauscht werden müssen? Man muss doch irgendwie an diese Daten gelangen!

Kann nicht sein wir haben den CarPass schon für deutlich ältere Fahrzeuge angefordert.

BlackGhost
25.08.2017, 20:44
Schlüssel steckt in Abzugposition und lässt nicht abziehen weil Lenkradschloss eingerastet?
Sollte dann ein geschickter Schlüssel-Spezi doch ohne Probleme rausoperieren können, da gibts genug Tricks.